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Erwachsen glauben

KIRCHENNACHRICHTEN

                    Januar 2021   / Februar 2021                          

für die Gemeinden St.- Bartholomäus und Luther in Waldenburg, Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel und Oberwinkel / Ebersbach

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Gedanken zur Jahreslosung 2021

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Barmherzigkeit gehört zu den Grundwerten des christlichen Glaubens. Das ist uns zur Selbstverständlichkeit geworden. Das Wort geht uns leicht über die Lippen, aber nicht immer ist uns bewusst, was für ein hoher Anspruch damit verbunden ist. Jesus sagt ja: Eure Barmherzigkeit wird an der Barmherzigkeit des Vaters im Himmel gemessen.

Barmherzigkeit ist Herzenssache, auch für Gott selbst. Immer dann, wenn er uns in der Bibel in sein Herz schauen lässt, wird dieser Punkt hervorgehoben, so etwa im Psalm 146. Dort heißt es: „Er ist der Herr, der Recht schafft denen, die Gewalt leiden; der die Hungrigen speist. Der Herr macht die Gefangenen frei. Er macht die Blinden sehend. Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der Herr behütet die Fremdlinge und erhält die Witwen und Waisen.“  

Gott zeigt uns sein Herz, das voller Erbarmen ist über die, die es schwer haben. Sie werden im Einzelnen aufgezählt. Gott hat sie alle im Blick:  die Gewalt leiden, die hungrig sind oder gefangen, die fremd oder auf der Flucht sind, die verwitwet oder verwaist sind. Dieses Bild zeichnet Gott von sich selbst, und dieses Bild sollen wir denen, die Gott noch nicht kennen, vermitteln. Gott hat ein Herz für die Armen und Benachteiligten. Er möchte in einem Atemzug genannt werden mit denen, die ganz unten sind – deshalb hat er auch die Krippe und das Kreuz gewählt.

Wenn die Gemeinde von Jesus sich als Ort von Barmherzigkeit erweist, dann horcht die Welt auf. Das war schon in der allerersten Zeit so, und es ist bis heute so. Wenn die Leute eine mit sich selbst beschäftigte Gemeinde sehen, passiert gar nichts. Zeitgenossen, die sich um sich selber drehen, kennt jeder zur Genüge. Aber wenn sie eine Gemeinschaft von Menschen erleben, die entschlossen zupacken, die mit Sachverstand helfen, die großzügig sind und fröhlich etwas von ihrer Zeit verschenken, dann horchen sie auf. Und deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Menschen, die in Kontakt mit unseren Gemeinden kommen, Barmherzigkeit spüren. Nur dann dürfen wir hoffen, dass sie sich auch für das Evangelium öffnen.

Aber ehe so eine Außenwirkung eintritt, muss die Sache mit der Barmherzigkeit auch im Inneren einer Gemeinde klar sein. Es fängt bei uns an. Wo wir für  uns entscheiden, diesem Grundsatz zu folgen, hat das ganz praktische Auswirkungen.

Gott sucht nicht Menschen, die elegant alle Fehlerquellen des Lebens umgehen, sondern er sucht Menschen, die barmherzig sind mit sich selbst und mit ihren Mitmenschen; die nicht andere richten oder gar hinrichten, sondern sich selber ausrichten auf den barmherzigen Vater im Himmel. Was wir auf dem Weg des Glaubens immer wieder neu lernen müssen ist nicht, fehlerlos zu werden, sondern unsere Fehler loszuwerden bei ihm, dem barmherzigen Vater.

Ein gesegnetes Jahr 2021 wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Ulrich Becker