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Erwachsen glauben

KIRCHENNACHRICHTEN

                     Juni 2020   / Juli 2020                            

für die Gemeinden St.- Bartholomäus und Luther in Waldenburg, Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel und Oberwinkel / Ebersbach

 Titelbild
 

Ulrich Becker 100

Lutherkirche Waldenburg am 15. März 2020

 

„Achten Sie auf Ihr Herz. Sie haben nur das eine“,  sagt der Arzt beim Abschied zu seinem Patienten. Wer wollte ihm da widersprechen? Wir alle tun gut daran, auf unser Herz zu achten, denn es erhält uns am Leben. „Achten Sie auf Ihr Herz“ – das ist aber nicht nur ein medizinischer, sondern auch ein geistlicher Rat. 

Denn über die biologische Funktion hinaus hat das Herz noch eine ganz andere Bedeutung. Es wird in der Bibel als Sitz des Menschseins verstanden. Etwa 900 mal kommt das Wort „Herz“ in der Bibel vor, also durchschnittlich auf jeder zweiten Seite. Der Monatsspruch für den Juni weist uns darauf hin, dass Gott sich sehr für den Zustand unseres Herzens interessiert: „Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.“ Er will unser Herz erreichen und gewinnen, und die ganze Bibel ist eigentlich nichts anderes als Gottes Versuch, sich unseren Herzen zu nähern – also ein sehr ausführlicher Liebesbrief.

Im Herzen sind unsere Gefühle angesiedelt, im Herzen vollziehen sich Entscheidungen, im Herzen sind unsere Charaktereigenschaften angelegt, vom Herzen aus werden Beziehungen geknüpft. Es ist das innere Steuerzentrum des Menschen.

Häufig lesen wir in der Bibel davon, dass Gott sich Sorgen um den Zustand unserer Herzen macht. Seine Diagnose ist: Unser Herz ist behandlungsbedürftig. Er sieht verunreinigte und verhärtete Herzen, und das führt zu Störungen in der Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen.

Glücklicherweise bleibt Gott nicht bei der Diagnose stehen, sondern er bietet auch eine Therapie an. „Selig sind, die  ein reines Herz haben“, sagt Jesus. Leider verliert sich die Unreinheit des Herzens nicht mit der Zeit von selbst, und sie wird auch nicht vertrieben durch gedankliche Anstrengung - im Gegenteil: sie breitet sich immer weiter aus, wenn sie nicht bekämpft wird. Erst die Berührung des Herzens mit reinen Dingen, Gedanken und Kräften führt zur Reinheit.

Es beginnt damit, dass wir Gott bitten, uns seinen Willen ins Herz einzuprägen, seinen Maßstab für Gut und Böse in unser Herz zu implantieren. Das wird unser Gewissen schärfen und uns helfen, das Gute zu tun und das Böse zu lassen. Ein reines Herz bindet sich an Gottes Gebote; hat sie sozusagen verinnerlicht. Sie sind ihm in Fleisch  und Blut übergegangen.

Menschen mit so einem reinen Herzen sind glaubwürdig, ausgeglichen, souverän, unangreifbar, gütig, besonnen, liebevoll. Es ist einfach wohltuend, wenn man mit solchen Menschen zusammen ist. Und für die betreffende Person selber ist es auch ausgesprochen gesund, mit einem reinen Herzen zu leben. Denn wer sich nicht mit einem schlechten Gewissen quälen muss, entlastet seinen gesamten Organismus – auch das Herz.

Achten Sie auf ihr Herz. Wir haben nur das eine – und das sollte möglichst gesund und rein sein.


Es grüßt Sie herzlichst

Ihr Pfarrer Ulrich Becker

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